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In meinem Blogartikel „5 Gründe, warum du deine Social-Media-Beiträge planen solltest“, habe ich bereits erklärt warum es entspannend und qualitätsfördernd ist, Beiträge für Social-Media zu planen.
Wie man seine Beiträge planen kann, wie man Themen findet und alles in einem Redaktionsplan festhält, erkläre ich in diesem Artikel.
Kanäle aussuchen
Bevor du dich an die inhaltliche Planung machst, musst du sich zunächst einmal überlegen, welche Social-Media-Kanäle sie überhaupt nutzen wollen. Auch wenn du bereits den einen oder anderen Kanal nutztst, solltest du zu Beginn einer neuen Planung darüber nachdenken, ob du die Kanäle weiter so nutzen willst, wie bisher oder etwas ändern.
Welche Kanäle du nutzen solltest, kommt auf deine Branche und deine Zielgruppe an. Die Nutzer der Kanäle müssen eine gewisse Schnittmenge mit der Zielgruppe deines Unternehmens aufweisen. Die Nutzergruppe von Facebook ist beispielsweise bei weitem älter als die Nutzer von Instagram oder Snapchat. Bei Instagram sind mehr Frauen aktiv als Männer. Solche und andere Grundzahlen können ausschlaggebend dafür sein, welchen Kanal du für dein Unternehmen nutzen solltest. Du solltest dich bei der Auswahl nicht von eigenen Präferenzen leiten lassen. Denn auch wenn du Instagram lieben, muss es nicht der richtige Kanal für dein Unternehmen sein.
Frequenz festlegen
Nachdem du dir darüber klar geworden bist, welche Kanäle du nutzen willst, solltest du festlegen, wie oft du auf den einzelnen Kanälen posten möchtest. Die Anzahl richtet sich an erster Stelle nach der üblichen Frequenz des Kanals. Bei Twitter ist die Frequenz beispielsweise deutlich höher als bei Facebook oder LinkedIn.
Wie hoch die Frequenz letztendlich ist, solltest du aber dem anpassen, was für dich machbar ist. Leg einen Rahmen fest, wie oft du minimal und maximal posten möchtest und kannst.
Es gibt verschiedene Meinungen darüber, wie oft man auf den einzelnen Kanälen posten sollte. Meine Empfehlung ist folgende:
- Xing: 1x täglich (7-10 und 17-18 Uhr)
- Blog 4-16x pro Monat (7-11 Uhr)
- LinkedIn 1x pro Werktag (8-10 oder 16-18 Uhr)
- Google+ 2x pro Tag (Werktags 9-11)
- Instagram 1-2x pro Tag (11-13 und 19-21 Uhr)
- YouTube 1x pro Woche (12-15 Uhr)
- Facebook bis 10.000 Follower 1-5x pro Monat / über 100.000 Fans 31-60x pro Monat (12 und 19 Uhr)
- Twitter 1-3x pro Tag (17 Uhr)
- Pinterest 5-30x pro Tag (Mo.-Fr. 20-23 Uhr)
- Snapchat 1-5x pro Tag (22-1 Uhr)
Solltest du auch die Mindest-Anzahl nicht realisieren können, solltest du überlegen, ob der Kanal für dich trotzdem sinnvoll ist.
Formate kreieren
Nachdem du nun schon deine Kanäle und jeweils eine Frequenz ausgewählt hast, geht als an eine weitere Überlegung. Welche Inhaltsarten willst du produzieren? Blogartikel, Videos, Bilder, Podcasts? Es gibt verschiedene Medienformate, die sich gut oder weniger gut für die einzelnen Kanäle eignen.
Ein Blog ist eine hervorragende Plattform für Textbeiträge – auf Instagram bietet sich keine Möglichkeit diese zu veröffentlichen und ist daher nicht das geeignete Format. Instagram und Pinterest sind visuell aufgebaut und bieten Platz für Bilder. InstaStories, IGTV oder auch YouTube sind ebenfalls visuell – setzen jedoch auf das Medium Video.
Du solltest dir also überlegen welches Medium du primär nutzen willst. Denn das ist der Ausgangspunkt für die Vermarktung deiner Inhalte. Auf diesen Kanal solltest du im späteren Verlauf ein besonderes Auge haben.
Natürlich musst du dich nicht auf ein Medium beschränken, jedoch empfiehlt sich gerade am Anfang ein Medienformat zu etablieren und dieses konstant zu produzieren. So können sich deine Leser, Zuhörer oder Zuschauer daran gewöhnen. Dadurch entsteht eine Bindung zwischen dir und deinen Rezipienten.
Agenda Setting und Surfing
Agenda Setting oder auch Agendasetzung kommt eigentlich aus der Politikwissenschaft und bezeichnet das bewusste Setzen von Themenschwerpunkten zu bestimmten Zeiten. Beispielsweise könnte ich mir vornehmen im September meinen Schwerpunkt auf Online-PR zu richten.
Beim Agenda Surfing hingegen setztst nicht du den Schwerpunkt, sondern springen auf einen meist (etablierten) Schwerpunkt auf. Ein gutes Beispiel dafür ist Weihnachten. Dies ist ein fester Zeitpunkt im Jahr zu dem verschiedene Aktionen angeboten werden und auch die Inhalte sich nach diesem Schwerpunkt richten.
Bevor du also mit der detaillierten Planung anfängst, solltest du dir einen Kalender schnappen und alle für dich relevanten Termine eintragen. Neben gesetzlichen Feiertagen können das auch kommerzielle Feiertage, wie Muttertag, Sportereignisse, wie eine WM oder Olympia, sein.
Natürlich müssen es nicht immer so große Veranstaltungen sein. Wenn du lokal verankert bist und dort auch der primäre Markt für dich ist, dann schauen dich in der Umgebung um. Gibt es Stadt- oder Dorffeste? Sport- oder Kulturveranstaltungen, die du in irgendeiner Weise für sich nutzen könntest? Vielleicht um dich zu Positionieren oder auch um deine Sichtbarkeit zu erhöhen?
All diese Termine sind für dich wichtig und deshalb gehören sie auch in deinen Redaktionsplan. Auch Messen, Ausstellungen oder Aktionen, die in deiner Branche veranstaltet werden, solltest du dir notieren.
Wenn du dann beim Punkt Ideen sammeln oder auch Content erstellen angekommen bist und du entscheidest dich bei dem einen oder anderen Termin keine Inhalte zu erstellen, ist das natürlich okay. Aber so verpasst du auf keinen Fall einen Termin und ärgerst dich im nachhinein.
Beim Agenda Setting musst du anders vorgehen. Natürlich kannst du frei bestimmen, zu welchem Zeitpunkt du welche Themen fokussierst. Aber diese Entscheidung solltest du vorher gut überlegen. Und dazu gehört Recherche. Beispielsweise kannst du dein Thema bei Google Trends analysieren. Schau dir doch einfach mal an, wann das Thema am häufigsten gegoogelt wurde.
Alle Termine, die du durch Agenda Setting und Surfing recherchieren konntest, solltest du in deinem Redaktionsplan festhalten. Ob und wie du die Themen letztendlich aufgreifst, musst du zu diesem Zeitpunkt noch nicht festlegen.

Ideen sammeln
Nun geht es auch schon ans Eingemachte. Wenn du Inhalte erstellen willst, musst du natürlich auch Ideen haben, worüber du schreiben oder sprechen willst. Oft sind natürlich die Einfälle, die du von alleine hast, die Besten. Diese solltest du immer direkt notieren. Denn oft sind diese Ideen schneller weg als man glaubt. Aber was kann man tun, wenn einem einfach nichts Neues einfallen will?
Man kann ähnlich vorgehen, wie bei einer Keyword-Recherche. Denn natürlich sollten sich die von dir angebotenen Inhalte mit den meist-gesuchten Begriffen überschneiden. Du kannst also Tools, wie kwfinder.com, ubersuggest.com oder answerthepublic.com nutzen um Themen zu recherchieren. Idealerweise optimierst du deinen Beitrag dann auch auf das jeweilige Keyword. In meinem Redaktionsplan habe ich deshalb eine separate Spalte, in der ich die Keywords eintrage.
Tipp: Bei der Recherche werden dir unglaublich viele Suchbegriffe begegnen, die sich im ersten Moment toll anhören. Notier jedoch nicht einfach blindlinks alles. Denn das erweitert deinen Themenkatalog unnötigerweise. Natürlich ist ein prall gefüllter Themenkatalog erstrebenswert – aber nicht, wenn dir bei der Hälfte der Themen nichts einfällt oder sogar der Kontext fehlt. Die Recherche über Suchbegriffe solltest du nicht als strikte Vorgabe, sondern als mögliche Ideen sehen.
Ein weiterer Weg Themen zu recherchieren, ist das genaue Beobachten seiner Zielgruppe, Diese Methode ist eine der besten Methoden, um hochwertigen und einmaligen Content zu erstellen. Du solltest Kommentare unter deinen Beiträgen also nicht nur lesen, um damit die Community zu stärken. Du solltest aktiv nach neuen Themen suchen. Probleme, die an dich herangetragen werden, kannst du auch immer auf deine Themenliste setzen und so dem nächsten Suchenden die Lösung vorab präsentieren.
Alle Themen solltest du in einem Themenkatalog festhalten. Da sich schnell viele unterschiedliche Themen ansammeln, sollten du dir eine Möglichkeit suchen, deine Themen zu organisieren. Ich katalogisiere Themen einfach nach meinen Dienstleistungsfeldern und gruppiere ähnliche Themen dann zusammen. Saisonale Themen gliedere ich direkt zu einem eigenen Punkt. So bleibt der Katalog übersichtlich und ich kann schnell die Themen herausgreifen, die ich im Redaktionsplan eintragen möchte.
Übrigens ist es sinnvoll, regelmäßig nach neuen Themen zu suchen – selbst wenn dein Themenkatalog schon prall gefüllt ist. Denn es tauchen immer wieder neue Themen auf, die du frühzeitig aufgreifen solltest, mit ausreichender Zeit zur Recherche.
Ein gutes Beispiel hierfür bietet die DS-GVO. Es gab einige Journalisten und Blogger, die das Thema schon länger auf dem Schirm hatten. Diese Artikel sind lange recherchiert und das merkt man auch. Als es dann näher an den Stichtag heranging, sind immer mehr Blogger auf den Trend aufgesprungen und haben etwas veröffentlicht. Darunter auch haarsträubende Artikel, die die DS-GVO-Panik nur noch angefacht haben.
Das Beispiel zeigt, dass man Themen, mit denen man sich platzieren möchte, gut recherchieren sollte. Und das geht nur, wenn man ausreichend Zeit hat. Was wiederum voraussetzt, dass man das Thema schon länger fokussiert hat.
Dazu musst du regelmäßige Themen-Recherche betreiben, um bald anstehende „Trend-Themen“ zu identifizieren.
Planung im Detail – Umfang und Format
Nachdem du nun einen Themenkatalog erstellt hast, kannst du die Themen rein theoretisch schon in deinen Redaktionsplan setzen. Aber halt! Es gibt noch ein paar wichtige Dinge zu beachten.
Bei der Themenrecherche hast du das Thema erstmal grob erfasst, also zum Beispiel Online-PR. Jetzt musst du das Thema noch ein wenig genauer betrachten. Willst du über Online-PR für Unternehmen oder für Einzelunternehmer schreiben? Und worum soll es in dem Artikel überhaupt gehen?
Nehmen wir das Thema „5 Fehler, die du bei deinem Instagram-Profil vermeiden solltest“ und „Wie du ein Social-Media-Konzept“ erstellen“. Der erste Artikel wird bei weitem nicht so umfangreich sein, wie der Zweite.
In einem nächsten Schritt solltest du dann überlegen, welches Format das Thema bekommen soll. Du erinnerst dich noch an die Auswahl des richtigen Mediums? Habe ich beispielsweise einen Blog, dann stellt sich hier also die Frage, erstelle ich einen Artikel, eine Artikelserie, schreibe ich eine Kolumne oder ist der Umfang des Themas so groß, dass sich ein E-Book anbietet?
Natürlich kann man diese Überlegungen auch auf alle anderen Medien übertragen. Bei der Auswahl gilt immer, der Umfang eines Themas bestimmt das Format. Solltest du dich beispielsweise davor scheuen ein E-Book zu schreiben, dein Thema ist aber so groß, dass nur ein Buch es ausreichend beschreiben könnte, bearbeite einfach das Thema. Aus „Wie du ein Social-Media-Konzept erstellst“ kannst du „Wie du ein Konzept für Instagram entwickelst“ oder noch kleiner und spezifischer „Wie man als Einzelunternehmer ein Konzept für Social Media entwickelt“ machen. Aber der Umfang eines Themas gibt immer auch dessen Format vor.
Das Format solltest du dir neben dem Thema in deinem Redaktionsplan notieren. Denn so kannst du überprüfen, ob du eine gute Mischung anbietest oder ihre Formate zu einseitig sind. Einen sehr gelungenen Artikel darüber gibt es bei Chimpify (https://www.chimpify.de/marketing/blogartikel-typen/).
Inhalte planen
Nun ist es endlich so weit. Du kannst deine Themen in deinen Redaktionsplan eintragen. Dabei solltest du darauf achten, dass sie die vorher festgelegte Frequenz einhälst. Und natürlich solltest du die Planung mit ein wenig Vorlaufzeit eintragen. Du sollest also nicht einen Tag nach der Planung bereits den ersten Beitrag veröffentlichen, sondern einen Puffer einbauen, der dir genügend Zeit zur Erstellung gibt.
Denk daran, dass es nicht mit der Erstellung deines Beitrags getan ist. Damit dieser im Netzt überhaupt gefunden wird, musst du ihn aktiv promoten. Daher plane auf jedenfall auch die Vermarktung und Reminder ein.
Social-Media-Beiträge planen
Im letzten Schritt folgt nun die detaillierte Planung des Publizierens auf den einzelnen Kanälen. In meinem Fall ist mein Blog der Ankerpunkt von dem alle Beiträge ausgehen und zu dem alle Leser finden sollen. Ich muss meine Beiträge also hier erstmal veröffentlichen und dann den neuen Beitrag über meine Social-Media-Kanäle promoten.
Dazu sollte ich wissen, wann der optimale Zeitpunkt zum Posten auf den einzelnen Plattformen ist. Der kann nämlich sehr unterschiedlich sein. Zwar existieren im Netz eine Menge Listen, wann man wo am besten postet, aber davon kann ich nur abraten. Du solltest deine Zielgruppe am besten kennen – versetz dich mal in deren Lage. Wann hat deine Zielgruppe Zeit für Social Media? Wenn du eine grobe Vorstellung hast, probier es einfach aus.
Wichtig ist dabei, dass du ein Auge darauf hast und auswertest, ob die geschätzte Zeit passt oder nicht. Dann veränder den Zeitpunkt radikal und schau was sich ändert. Nur so findest du den perfekten Zeitpunkt zum Posten für deine Zielgruppe.
In diesen Schritten kannst du einen langfristigen Redaktionsplan erstellen.
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